"Mrs. F."



"Gut gemacht!" sagte Mrs. F. zu mir und kniff mir in die Wange. Ich hasste das, ich war schließlich schon fast 11. Sie lächelte mich mit ihrem Gebiß an. Ich hatte Angst, daß es ihr wieder herrausfallen könnte und sie mich wieder bitten würde es abzuwaschen. Ich hasste diese Nachmittage bei Mrs. F. Ich mußte bei ihr auf der schäbigen Couch sitzen in ihrem furchtbaren Haus, in dem immer eine gelbliche Dämmerung herschte, die alle Farben in matte Brauntöne verwandelte. Sie las mir dann aus uralten Kinderbüchern vor, deren Geschichten ich allesamt kannte und für die ich schon viel zu alt war. Dabei fütterte sie mich die ganze Zeit mit diesen ekelhaft süßen Pralinen von denen ich bei einigen Besuchen schon kotzen mußte. Aber sie zwang mich immer wieder von neuem diese furchtbaren Pralinen zu essen.
Heute war es wieder besonders schlimm gewesen. Sie nervte mich die ganze Zeit mit dämlichen Fragen wie "Glaubst du das Rotkäppchen hört auf den Wolf?" und jedesmal freute sie sich Mrs. F. wie bekloppt wenn ich eine Frage richtig beantwortete.
Endlich bat sie mich ihr ein Glas Wasser zu holen. Schnell schnappte ich mir ihr Glas und verschwand in die Küche. Da lag es. Ein riesiges Küchenmesserlag direkt neben der Spüle. Ich stand nur da und starrte es an.
"Kommst du?" hörte ich Mrs. F. aus dem Wohnzimmer krächzen. Und ob ich kam! Ich griff mir das Messer, rannte zurück und stach auf die verblüffte Mrs. F. ein. Immer wieder, immer wieder. Sie blutete wie Sau.
Und ich lachte...